Wasserstoffmarkt im Wandel

Shownotes

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Wenn Sie Fragen haben, dann wenden Sie sich gerne an: vertrieb@boschrexroth.de

Produziert von Bosch Rexroth AG, Vertrieb Europa Mitte Susanne Noll

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00:00:00: Hallo liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, willkommen zu einer neuen Folge unseres Podcastes Industrie neu

00:00:09: gedacht. Mein Name ist Robert Weber und mir in den USA zugeschaltet ist der Andreas Günder am

00:00:14: Handy. Hallo Andreas, grüß dich. Ja, hallo Robert. Und in Unterfranken ist Matthias Danino. Hallo

00:00:20: Matthias, grüß dich. Hi Robert. Wir wollen heute über Wasserstoff und Hydraulik sprechen. Ihr seid

00:00:26: beide im Wasserstoffhydraulik Geschäft unterwegs für Bosch Rexroth. Doch bevor wir das tun, stellt

00:00:32: euch doch ganz kurz den Zuhörerinnen und Zuhörern vor. Matthias, fangt du doch mal an. Ja, hi, mein Name ist

00:00:37: Matthias Danino vom Hintergrund Wirtschaftsingenieur Maschinenbau. Wohnen jetzt im schönen Unterfranken

00:00:43: und arbeite seit zehn Jahren bei Bosch Rexroth in der Industriehydraulik. Und du Andreas, was machst

00:00:47: du bei Bosch Rexroth? Ich leite unser Kompetenzzentrum für Wasserstoff in Kalifornien. Bin aber wie man

00:00:53: das vielleicht von der Sprache hört, auch Unterfranke, arbeite seit zwölf Jahren bei Bosch Rexroth

00:00:58: hab Maschinenbau in Schweinfurt studiert. Und ja, bringe jetzt die Hydraulik mit dem Thema Wasserstoff

00:01:04: zusammen. Warum Wasserstoff Andreas? Warum ist das so crucial, so wichtig, so entscheidend? Wasserstoff

00:01:12: ist ein ganz, ganz wichtiger Bestandteil, um dem Klimawandel entgegenzuwirken. Um dies zu tun,

00:01:16: müssen wir wegkommen von fossilen Energiequellen hin zu Erneuerbaren wie Solar, Wind, Wasser. Und

00:01:23: dabei haben wir natürlich einige Herausforderungen. Eine dabei ist, die Quellen sind nicht immer da,

00:01:28: wo man die Energie braucht. Das heißt, Wasser ist eher im Norden, Solar ist eher in Äquator Nähe und

00:01:33: Wasserstoff bietet sich ideal an, um die Energie über weite Distanzen zu transportieren. Und die

00:01:39: zweite wesentliche Herausforderung ist, dass die Erneuerbaren Energiequellen sehr volatil sind,

00:01:44: also nicht nur Tag/Nacht, sondern auch Winter/Sommer. Und das heißt, wir brauchen auch eine Speichertechnologie.

00:01:49: Und Wasserstoff ist perfekt als Energieträger und als Energiespeicher. Jetzt reden wir schon ziemlich

00:01:55: lange, Andreas, über Wasserstoff. Kommen wir jetzt in eine Phase, wo es jetzt ernst wird?

00:02:00: Ja, also der erste Verbrennungsmotor wurde mit Wasserstoff betrieben, also das Ganze ist nicht

00:02:05: neu. Die Frage ist immer, was ist der Treiber dahinter, die Technologie zu entwickeln? Und

00:02:10: natürlich ist es erst mal günstiger, noch in die Erde zu bohren und fossile Energiequellen

00:02:14: anzuzapfen. Aber jetzt haben wir gemerkt, dass natürlich durch den Ausstoß von CO2 wir den

00:02:19: Klimawandel beschleunigen und wir uns jetzt Gedanken machen müssen, auf Erneuerbare umzustellen.

00:02:24: Und dieser Push in der Gesellschaft sorgt jetzt schon auch für einen Technologie-Push,

00:02:29: Wasserstoff zu befähigen, der Energieträger der Zukunft zu werden.

00:02:33: Matthias, welche Rolle spielt jetzt Bosch Rexroth in dieser neuen Industrie, in dieser neuen Welt

00:02:42: des Wasserstoffes? Neben der Erzeugung von Wasserstoff und der Nutze in einem Auto,

00:02:47: ist es natürlich wichtig, dass der Wasserstoff irgendwie ins Auto reinkommt und genau bei

00:02:51: diesem Vertankungsprozess und zwar noch genauer bei der Komprimierung, da wird die Hydraulik

00:02:57: von Bosch Rexroth eingesetzt. Das heißt Infrastruktur, oder? Genau, die Infrastruktur.

00:03:02: Ist das überall gleich auf der ganzen Welt, Andreas? Ist das in USA genauso wie in Deutschland, wie in

00:03:09: Frankreich, wie in Saudi-Arabien oder gibt es da Unterschiede? Es gibt schon ein bisschen lokale

00:03:14: Unterschiede, sind ein bisschen historisch bedingt und zwar Wasser hat die höchste

00:03:19: Energiedichte vor Nuklearenergie, aber leider ist es auch das leichteste Molekül im Universum.

00:03:24: Das heißt, man muss es wirklich unter hohen Druck bringen oder verflüssigen, ums effizient

00:03:29: von A nach B zu transportieren. Und genau diese zwei Unterschiede, die sieht man so auch in den

00:03:35: Märkten. Man sieht so in Europa, denkt man viel in Pipelines über gasförmige Verteilung und in

00:03:40: USA, bisschen auch historisch eben bedingt. In den 60er Jahren gab es da Technologieentwicklungen zum

00:03:45: Thema Wasserstofferflüssigung, wesentlich getrieben durch Weltraummissionen und da ist man eher

00:03:50: flüssig unterwegs und deswegen braucht man auch andere Komponenten für beide Infrastrukturvarianten.

00:03:56: In USA kümmern wir uns speziell eben um das Thema Vertankung von Flüssigwasserstoff und

00:04:02: auch Flüssigwasserstoff unter Druck zu bringen und da braucht man eine sogenannte Cryo-Pumpe und

00:04:07: das ist ein wesentliches Thema, mit dem wir uns hier beschäftigen. Da kommen wir später noch

00:04:11: mal drauf. Ist das schwieriger oder einfacher in den USA, Andreas? Oder gibt es einfach zwei

00:04:17: unterschiedliche Ansätze? Ist einfach nur zwei Technologien A oder B? Also ich sage mal von der

00:04:22: Art und Weise des Vorgehens, ist es erst mal ein Stück weit einfacher, denn in den USA ist man ja

00:04:27: sehr experimentierfreudig. Das heißt, man traut sich viel leichter an neue Technologien ran,

00:04:33: man probiert aus. Von daher würde ich sagen, da tut man sich einfacher. Die Technologie als

00:04:38: solches ist aber sehr viel herausfordernder, weil man bei Wasserstoff, Wasserstoff als Element,

00:04:44: Wasserstoffversprödung, es ist sehr herausfordernd mit Wasserstoff und Material - metallischen

00:04:49: Werkstoffen umzugehen. Dann hat man natürlich noch den hohen Druck, wir reden da über 700 Bar und

00:04:54: das ist eben jetzt das, was es besonders macht, eben noch die kalten Temperaturen. Wasserstoff

00:04:59: verflüssigt sich auf einer Temperatur von -252 Grad Celsius. Das ist nur ungefähr 20 Kelvin

00:05:06: über den absoluten Nullpunkt im Universum und die Kombinatorik aus sehr kalt hohen Drücken

00:05:12: und Wasserstoff als Element, das machts schon sehr herausfordernd. Wir haben ja ein Vorgespräch

00:05:18: geführt, Matthias. Und ich habe ja bei Wasserstoff immer, das provoziert ja immer auch die Batterie

00:05:24: Anhänger. Da haben wir auch so ein bisschen darüber gesprochen, warum ist das so und wie

00:05:29: versöhnt man diese beiden Lager oder muss man die versöhnen? Was ist da eigentlich das Problem?

00:05:34: Also eigentlich ist glaube ich kein Problem da, denn der Markt ist riesig. Wenn man denkt, wie viele

00:05:40: Fahrzeuge auf der Welt sind, über Autos und LKW's und es stellt sich eigentlich nicht die Frage,

00:05:45: ist es die Batterie oder ist es der Wasserstoff? Denn es wird Berechtigungen für jede Technologie

00:05:50: am Markt geben. Vor ein paar Jahren dachte man noch, vielleicht ist die Wasserstofftechnologie eher

00:05:55: bei den PKWs zu sehen. Hat man aber mittlerweile festgestellt, das ist es nicht, sondern der Transportverkehr,

00:06:00: die LKW's und die Busse, das wird der Ort sein, wo auch der Wasserstoffantrieb in erster Linie zu

00:06:06: finden sein wird in der Zukunft. Also Versöhnung ist im Prinzip, wir haben einfach unterschiedliche

00:06:11: Zielgruppen, unterschiedliche Use Cases und der Markt ist gigantisch. Das ist richtig, ja. Okay, es gibt

00:06:17: also für beide Technologien eine Berechtigung und man muss das zusammen denken und nicht mehr separieren.

00:06:23: Genau, wir sind auch keine Feinde der Batterie. Die Batterie ist ein vernünftiges Werkzeug

00:06:28: bei den richtigen Fahrzeugen. Wo stehen wir in Europa? Du bist ja jetzt in Unterfranken,

00:06:33: im Herz Europas, Unterfranken ist ja fast geografischer Mittelpunkt Europas. Was läuft gut in

00:06:40: Europa? Wo müssen wir schneller werden? Wie könnt ihr helfen? Wir hatten schon mal einen

00:06:46: starken Start im Wasserstoff in Europa, aber wir sind sehr stagniert. Wenn man jetzt Richtung

00:06:51: Kalifornien guckt bei Andreas, wie viele Wasserstofffahrzeuge da rumfahren, das ist um vielfaltiges

00:06:56: mehr als hier in Europa. Hier fehlt vor allem gerade die Infrastruktur. Wir haben in Deutschland

00:07:01: ungefähr 100 Tankstellen, Tendenz gerade auch stagnierend, zum Teil sinkend und da bringen wir

00:07:07: jetzt die richtige Technologie in den Markt, um diese Tankstellen effizient und zuverlässig

00:07:12: ausstatten zu können. Also 24/7, tanken muss tanken bleiben. Richtig und tanken muss leise sein und

00:07:18: die Technologie muss kompakt sein und sie muss effizient, energiegünstig sein. All das machen

00:07:24: wir mit unserer Hydraulik. Andreas, was sind das für Fahrzeuge bei dir in Kalifornien? Wer fährt

00:07:28: denn da schon Wasserstoff? Ich zum Beispiel. Also ich fahre ein Toyota Mirai, das ist ein Wasserstoff...

00:07:35: Aber ich habe gedacht, PKW´s macht Batterie? Jetzt haben wir ja wieder die zwei Lager.

00:07:38: Nein, nein.. Es gibt schon wieder Stress. Wenn du mich fragst, dann sehe ich in

00:07:47: Zukunft modulare Fahrzeugkonzepte, die beide Technologien ermöglichen, je nach Anwendungsfall.

00:07:52: Ich sage mal, Batterie in Kombination mit elektrischer Infrastruktur, hat eine sehr hohe

00:07:56: Effizienz, einen sehr guten Wirkungsgrad und bietet sich natürlich besonders an, wenn man hier zu

00:08:01: Hause einen Ladepunkt hat, kann kontinuierlich über einen längeren Zeitraum laden. Da ist das alles

00:08:05: wunderbar. Wenn ich aber doch eher der Pendler bin, der auch mal zwischendurch sein Auto schnell

00:08:10: aufladen muss, dann lohnt es sich vielleicht auch beim Pkw-Bereich. Und in USA gibt es ja noch

00:08:15: mal eine ganz andere Kategorie, nämlich nicht nur die PKW´s und die großen LKW´s. Die Trucks,

00:08:20: ne? Hier gibt es die Pickup Trucks und wie gesagt, wir Americans, we love our Trucks. Das sind aber

00:08:25: nicht nur zum Spaß betriebene, große Trucks, sondern die Leute machen damit ihr Holz, die

00:08:30: verwenden es als Work Truck. Die fahren damit an Strand. Die fahren damit am Strand. Das ist

00:08:35: einfach größere Distanzen, größere Lasten, die ja bewegt werden. Die ziehen Anhänger,

00:08:39: wo ihre Pferde drin sind. Also hier ist ein ganz anderer Anwendungsfall. Und genau diese Fahrzeuge,

00:08:44: die bieten sich natürlich perfekt an, um mit Wasserstoff betrieben zu werden. Und jetzt ein ganz

00:08:49: kurzer privater Break. Wie bist du zufrieden mit so einem Wasserstoffauto? Gib uns mal ein bisschen Feedback.

00:08:54: Also ich bin absolut zufrieden. Man muss sich das vorstellen, das ist vom Look and Feel, wie

00:08:59: bisher ein Fahrzeug, ja. In meiner Nähe ist die Infrastruktur um Los Angeles, wo ich wohnen,

00:09:05: sehr gut ausgebaut. Ich habe in zehn Minuten Entfernung fünf Wasserstoff-Tankstellen. Ich

00:09:09: fülle das Auto innerhalb von fünf Minuten auf und habe dann wieder eine Reichweite von über

00:09:13: 500 Kilometern. Also ich muss mich eigentlich nicht umstellen zu meinem bisherigen Fahrverhalten von

00:09:20: Benzin oder Diesel. Warum ist Kalifornien da so weit vorne? Ist das, weil die in der Gesetzgebung,

00:09:26: da sofort gesagt haben, da wollen wir rein? Das ist Technologie, Offenheit, wir probieren das aus

00:09:31: oder ist es in anderen Bundesstaaten auch? Kalifornien ist ja schon ein starker Vorreiter. Und man muss

00:09:36: sich vorstellen, Kalifornien wäre bezogen aufs Bruttoinlandsprodukt, wenn es ein Land wäre.

00:09:40: Drittgrößte Welt? Nach Deutschland. Zwischen Deutschland und Frankreich. Fünfgrößte

00:09:45: Volkswirtschaft der Welt. Und hier um Los Angeles wäre ungefähr ein Viertel von ganz Deutschland.

00:09:50: Und man hat hier das eher aus den Umweltgedanken hergetrieben und gesagt, man muss den Verkehr

00:09:55: in Richtung Zero Emission bringen, schon weit bevor eigentlich die Gedanken aufgekommen sind in Richtung

00:10:00: Ursachen für Klimawandel. Und natürlich ist das in der Gesellschaft schon sehr deutlich verankert.

00:10:05: Man sieht hier sehr viele Batteriebetriebene Fahrzeuge und jetzt eben auch mehr Wasserstoffbetriebene.

00:10:11: Und man merkt, dadurch wie es der Matthias gesagt hat, man hat ja immer so das Henne-Ei-Problem.

00:10:15: Man braucht erst genug Infrastruktur, dass man als Nutzer auch umsteigt. Aber denjenigen,

00:10:20: der die Infrastruktur betreibt, braucht ja auch genug Abnehmer. Wenn er nur fünf Kilo

00:10:24: am Tag an Wasserstoff verkauft, der kann ja kein Business Case draus machen. Und deswegen funktioniert

00:10:29: es hier sehr gut, dass man sich die Ballungsräume um San Francisco und um Los Angeles rausgesucht hat,

00:10:34: mit einer sehr hohen Dichte an Tankstellen. Und dementsprechend hat es auch wirklich dafür

00:10:38: gesorgt, dass man sehr viele Fahrzeuge auf den Straßen hat. Und wenn man hier mit den Nutzern

00:10:42: spricht, ich tanke ja regelmäßig hier und man unterhält sich ja dann, man kommt ja gleich ins Gespräch.

00:10:46: Ist auch so eine Community wieder an der Ladeseule. Genau, die sind eigentlich super zufrieden.

00:10:51: Ich sage mal, die Herausforderung ist jetzt wirklich, den Wasserstoff günstiger zu kriegen.

00:10:55: Da ist das Gras auch wirklich sehr hoch, was gemäht werden kann. Und die Technologie

00:10:59: einen höheren Reifegrad hinzubekommen. Das sind eigentlich die zwei Herausforderungen,

00:11:02: günstiger und bessere Verfügbarkeit. Machen die Amerikaner ihren Wasserstoff selber

00:11:07: oder importieren die den auch? Die machen den selber. Zum Beispiel der Wasserstoff,

00:11:11: den wir hier in Kalifornien tanken, der kommt aus Nevada, Las Vegas. Da ist großer Wasserstoff

00:11:16: verflüssiger, niedriger Energie kosten. Und dann wird er transportiert im flüssigen Stadium.

00:11:22: Über flüssig... LKW sieht aus wie ganz normaler Tanklaster. Und der befüllt dann die Tankstellen.

00:11:27: Und in der Tankstelle ist dann unser Equipment ums von niedrigen Druck, aber sehr

00:11:31: kaltflüssig auf hohen Druck zu bringen, um es vertanken zu können. Du hast mir jetzt das

00:11:37: richtige Stichwort gegeben. Jetzt möchte ich von Matthias wissen, wie seid ihr bei Bosch Rexroth

00:11:40: eigentlich auf die Idee kommen? Naja, jetzt machen wir mal mit der Hydraulik was im Wasserstoffbereich.

00:11:46: Ihr kommt aus der Steuerungstechnik, Antriebstechnik, ihr seid dort etabliert, Industrieanwendungen.

00:11:52: Wie seid ihr zum Wasserstoff gekommen? Also mit unseren Produkten haben wir vorher schon

00:11:58: Gasverdichter betrieben oder betreiben lassen und da ist der Sprung zu einem Wasserstoffverdichter

00:12:04: ja gar nicht mehr weit. Es ist ja nur ein anderes Gas und die Hydraulikseite ist vom Prinzip her das

00:12:10: gleiche. Das heißt man hat immer noch den Druck und den Volumenstrom und den Kolben zu betreiben,

00:12:15: um das Gas zu verdichten. Nur ist natürlich die Bewegung, die Applikation eine andere,

00:12:20: denn eine Tankstelle muss zuverlässig sehr viel Gas andauernd, 24/7 verdichten und wenn

00:12:28: man sich jetzt anschaut wie viele Tankstellen auf der Welt benötigt werden, um wirklich erneuerbare

00:12:32: Energien zu nutzen. Das heißt nicht nur in Deutschland und Kalifornien, sondern auch Indien,

00:12:36: China, Südkorea, Japan und wer sich alles gerade auf Wasserstoff konzentriert, dann werden natürlich

00:12:41: sehr viele Tankstellen in Zukunft benötigt und das macht es natürlich für uns sehr interessant.

00:12:46: Ihr habt ja, Andreas hat es gerade schon angesprochen, die Pumpe entwickelt.

00:12:51: Die USP dieser Pumpe, was macht die so besonders? Besonders ist die Pumpe, wenn der Nutzer gar nicht merkt,

00:12:59: dass die Pumpe überhaupt existiert. Das heißt die ist so leise, dass man sie nicht hört, die ist so

00:13:06: effizient, dass er da nicht wesentlich für bezahlen muss und die hält so lange aus,

00:13:10: dass er keine Stillstandszeiten hat. Das ist eigentlich unser wirkliches USP und das sind

00:13:15: auch die Hauptansatzpunkte des bisherigen Equipments im Markt. Die ganze Wasserstofftechnologie

00:13:21: ist ja so neu, wir haben ja vorhin schon... wie vorhin beschrieben sehr viel Zeit vergeudet,

00:13:25: dadurch das wir uns auf fossile Energieträger konzentriert haben, dass wir jetzt in kürzester

00:13:30: Zeit wirklich das Equipment entwickeln muss und wie alles was neu ist, hat es Herausforderungen

00:13:34: und genau da ist unser Ansatzpunkt. Wir haben jetzt eben festgestellt, dass wir perfekt dafür

00:13:39: aufgestellt sind. Wir in der Hydraulik, wir lieben hohe Drücke. Hohe Drücke ist auch das,

00:13:42: was bei Wasserstoff gebraucht wird. Wir sind bekannt als Technologieführer für sehr,

00:13:46: sehr langlebige Produkte und wir haben uns ganz hoch auf die Fahne gestellt, sustainable

00:13:52: zu sein, also unsere Produkte nachhaltig zu produzieren, aber auch Produkte mit sehr

00:13:56: hohen Wirkungsgrad. Und das ist genau das, was der Markt gerade benötigt und das spiegelt

00:14:01: uns auch unsere Kunden gerade wieder. Jetzt könnt ihr das ja nicht alleine, ihr braucht

00:14:05: ja auch Partner dazu. Also ihr könnt ja nicht alles an der Tankstelle jetzt organisieren.

00:14:10: Wie arbeitet ihr da zusammen? Wie partnert ihr mit Unternehmen?

00:14:13: Es hängt ja von den Technologien ab. Der Andreas, der kann bestimmt gleich gut was dazu erzählen,

00:14:19: wie wir das mit flüssigen Wasserstoff machen. Beim gasförmigen Wasserstoff haben wir Kunden,

00:14:24: die direkt diese Tankstellen Kompressoren betreiben und mit denen entwickeln wir unsere Produkte

00:14:30: zusammen. Das heißt, wir ziehen uns nicht in unser Kämmerchen zurück und entwickeln ein Produkt

00:14:34: und stehen nach drei Jahren da und sagen hier, Kunde kauf, sondern wir gehen direkt mit dem Kunden

00:14:39: ins Gespräch, in die Nearing rein und schauen, wie müsste ein Produkt aussehen und der Kunde gibt

00:14:44: seine Bedürfnisse hinzu und seine Ideen und so landen wir bei einem Produkt, was direkt für

00:14:49: den Kunden passt, ohne dass wir viele Iterationsschleifen benötigen. Aber es ist ein ganz anderer Ansatz

00:14:53: als früher. Nicht klassische Komponente, sondern Lösungsanbieter oder? Genau, und eine Partnerschaft,

00:14:58: nicht nur einfach Verkäufer und Kunde, sondern wirklich eine Partnerschaft. Wie sieht es beim

00:15:03: flüssig aus Andreas? Ähnlich. Also ich würde mal sagen, wir halten uns als Deutsche noch bei Bosch Rexroth,

00:15:08: als sehr, sehr gute Entwickler. Also das sind wir schon stolz auf unser Produktportfolio, aber man

00:15:14: muss auch ehrlicherweise sagen, dass wir natürlich von Wasserstoff.. da sind wir komplette

00:15:18: Frischlinge. Das heißt, man könnte jetzt über Jahrzehnte das Wissen aufbauen, das wird man

00:15:22: irgendwie hinkriegen, da sind andere zehnmal schneller oder wir partnern mit Firmen, die schon

00:15:27: im Bereich von Wasserstoff und im Bereich der Infrastruktur unterwegs sind. Und in USA machen

00:15:31: wir es so, dass wir mit der Firma First Element Fuel zusammenarbeiten. Das sind in USA die Marktführer,

00:15:37: ist ein Start-up, zehn Jahre alt, sind aber die Marktführer, die betreiben hier am meisten

00:15:40: Wasserstofftankstellen in USA. Und darüber kriegen wir direkt Felderfahrungen, was der Markt

00:15:45: braucht. Und diese nahe Felderfahrungen, Erprobungsmöglichkeit in Kombination mit unseren

00:15:50: Ingenieursfähigkeiten und Industrialisierungs-Know-How, das ist eine perfekte Kombination,

00:15:56: um die richtigen Produkte zu entwickeln. Was lernt ihr bei Bosch Rexroth auf deinem Kalifornien

00:16:01: Aufenthalt? Was schiebst du deinen Kollegen in Unterfranken rüber? Was für Ideen, was für Impulse,

00:16:06: was du siehst, was passiert? Kannst du das ein bisschen erklären, Andreas?

00:16:09: Ja, ich würde vielleicht mal so ein bisschen beschreiben, wie so ein typischer Arbeitsalltag

00:16:15: vielleicht aussieht. Also wir haben ja neun Stunden Zeitverschiebung. Das heißt, wenn wir

00:16:19: früh aufstehen, ist in Deutschland schon Feierabend. Das heißt, der typische Arbeitsalltag sieht

00:16:24: eigentlich so aus, dass ich um vier Uhr früh aufstehe, um gewisse Zeit mit Deutschland verbringen

00:16:28: zu können. Und meistens bringe ich dann die neuesten Erkenntnisse einmal von unseren Markt- und

00:16:32: von unserer Produkterprobungen rüber. Dann sind wir in so einer Art Brainstorming. Wir entwickeln

00:16:37: gemeinsam, wie wir den nächsten Entwicklungs-Sprint gestalten. Und dann, sagen wir mal,

00:16:42: macht Deutschland Feierabend. Wir widmen uns unsere Erprobung. Und wenn wir am nächsten Tag

00:16:48: dann wieder zusammenkommen, gibt es schon wieder Erkenntnisse aus Deutschland. Also diese neun

00:16:52: Stunden Zeitverschiebung sind eine Herausforderung, was wirklich Zusammenarbeit angeht, Teamgefüge.

00:16:58: Aber man kriegt viel, viel mehr, erledigt. Man kann nahezu 24 Stunden arbeiten und kann

00:17:03: lange Entwicklungszyklen sehr stark verkürzen. Und von daher muss ich sagen, es macht sehr viel Spaß.

00:17:07: Jetzt hört sich das vielleicht für mich an als Laie, das Thema ist auserzählt. So

00:17:13: zu sagen, ihr habt die Pumpe geliefert, ihr habt das im Griff. Was gibt es denn da für

00:17:17: Entwicklungsschritte, Matthias? Wo geht ihr denn hin? Ich glaube, die Frage müsste ich an

00:17:22: den Andreas weitergeben, weil gerade bei der Kryopumpe sind die Entwicklungsschritte noch

00:17:25: viel immenser als bei der Gasverdichtung. Okay. Andreas, woran arbeitet ihr? Was braucht ihr noch?

00:17:30: Das wesentliche Problem gerade bei dieser Flüssigwasserstoffthematik ist, dass es noch relativ

00:17:38: unerforscht ist. Also die meisten Paper- und Forschungsergebnisse findet man eigentlich im

00:17:42: Internet, wenn man NASA-Webseiten forscht. Also es ist wirklich Weltraumraketentechnik,

00:17:47: mit der man sich da beschäftigt. Und da merkt man, dass gerade was das Thema Dichtungstechnik,

00:17:51: Materialwissenschaften, Oberflächenbeschichtung, Isolation, das sind so Themen, wo es noch ganz,

00:17:57: ganz wenig Forschungsergebnisse gibt. Und da gehen wir natürlich mit zwei Themen ran,

00:18:03: oder mit zwei Methoden. Einmal gehen wir ran mit Simulation, als wir durch unsere Zusammenarbeit

00:18:08: mit unserem Mutterkonzern Bosch, wir haben ungefähr 1800 Leute in Deutschland sitzen,

00:18:12: die sich wirklich Grundlagenforschung betreiben. Die sind ideal geeignet, um theoretisch diesen

00:18:18: Themen auf den Grund zu gehen. Also Fluid Dynamics oder was ist das? Genau, Fluid Dynamics oder

00:18:23: für die Elemente in USA sieht man sehr stark unterwegs wirklich trial and error.

00:18:29: Also wirklich, das sind jetzt glaube ich bei Iteration 75 von Dichtungsringen. Da kommt es

00:18:35: dann auf die Geometrie, auf das Material, auf das Herstellungsverfahren an und da geht es aber

00:18:39: viel um das Thema Testen, Testen, Testen. Und das besiedelt man perfekt in den USA. Es ist in

00:18:46: der DNA verbunden, Frühs Testen, dann Nachmittag Verbesserungen einleiten, nächsten Tag Testen

00:18:52: und diese Kombinatorik aus Theorie und Praxis, die funktioniert perfekt, um den Reifegrad hoch

00:18:58: zu schrauben. Matthias, jetzt haben wir das hohe Lied auf Kalifornien gesungen. Was steht

00:19:05: bei dir auf der Agenda, in deiner Entwicklung? Wir schauen natürlich viel auf Europa und

00:19:10: Deutschland, wie es da weitergeht und das hängt natürlich sehr von der Politik ab. Aber gleichzeitig

00:19:15: werfen wir.. Schon blöd so ein politischer Markt. Ja, aber es ist auch spannend. Aber klar, es ist blöd,

00:19:23: wenn man davon so abhängig ist. Deshalb werfen wir auch mindestens ein Auge auf Asien, gerade

00:19:28: so Südkorea und Japan. Der Andreas, der hat eben mal gesagt, als es um Import geht, dass Kalifornien den

00:19:34: Wasserstoff sehr viel selber produziert, das ist bei so Ländern wie Südkorea und Japan aber

00:19:39: schwer möglich. Also wenn diese Länder komplett nachhaltig sich versorgen wollen, alle Leute

00:19:44: und alle Fahrzeuge und das auf der kleinen Fläche, das ist gar nicht möglich mit Solar und Wind,

00:19:49: das wissen diese auch und deshalb schauen die sehr auf Wasserstoff. Denn Wasserstoff kann man sehr

00:19:54: gut importieren. Jetzt vergleich ich gerade, ja. Also Stromkabel durchs Meer legen ist begrenzt

00:20:00: möglich, aber Wasserstoff über Schiffe oder über Pipelines transportieren, das geht gut und das

00:20:06: merken diese Länder und deshalb schauen die gerade schon sehr darauf, ob es dann auch gasförmig oder

00:20:10: flüssig sein kann, ist auch noch nicht klar und deshalb sind wir gerade sehr stark in diesen

00:20:14: Ländern unterwegs, auch da bei dem Tankstellen-Netzwerk mitzumachen. Andreas, wenn du jetzt mal

00:20:19: Kalifornien ausklammerst zum Ende, wo geht gerade richtig die Post ab im Wasserstoff, was wir nicht

00:20:26: auf dem Schirm haben, wo wir sagen, boah, das überrascht auch uns als Bosch Rexroth, da geht

00:20:30: richtig was ab. Meinst du jetzt bezogen auf in welchen Ländern oder in welchen... Ja, auf ein Land oder

00:20:35: auf eine Region. Also ich bin ja in diesen ganzen Wasserstoff-Communities drin, ja, LinkedIn und

00:20:41: da kriegt mir immer die neuesten Nachrichten. Gerüchte. Ja, nicht nur Gerüchte, sondern

00:20:45: wirklich auch offizielle Commitments von Firmen, die große Summen investieren und da gibt es

00:20:50: zum Beispiel, hat mich jetzt ganz überrascht, gerade in Deutschland, vom Bund und von Baden-Württemberg,

00:20:55: sehr große Förderungen, da reden wir über 250 Millionen für 250 Millionen für Daimler Trucks

00:21:03: zum Entwicklung und Bau von Wasserstoff-LKW´s. Also das sind so Themen gewesen, die ich jetzt eigentlich

00:21:09: eher immer nur aus USA kennen, in USA kennt man ja von... Biden hat die Wasserstoff-Hubs beschlossen,

00:21:14: da reden wir über sieben Milliarden Förderungen für Wasserstoffprojekte. Also es sind da immer sehr,

00:21:19: sehr große Summen, gerade auch wie Matthias gesagt hat Südkorea, Japan machen sehr große Förderungen.

00:21:25: Also ich würde mal sagen, Japan, Südkorea, Europa, Nordamerika, tatsächlich auch Kanada mit dazu,

00:21:31: die haben so viel Wasserkraft, diese zu Wasserstoff machen, aber natürlich auch China. Also man sieht

00:21:35: eigentlich global Unmengen an Förderprojekten, die gerade aus dem Boden stampfen, weil jeder das

00:21:41: Thema Diversifizierung des Energieimports betrachten, aber natürlich auch wissen, wenn wir das große

00:21:47: Picture malen wollen, weg von fossilen Energiequellen und Klimawandel entgegenwirken, müssen wir die

00:21:53: Akzeptanz der Bevölkerung mitziehen. Und es bringt nichts, wenn wir dann eine Technologie aufbürden,

00:21:58: sondern man muss auf das Nutzerverhalten von den Leuten zugehen und da geht es einfach um das Thema

00:22:03: schnelle Ladezeiten, günstige Energiekosten. Und Matthias, du bist schon auf dem Weg zu Daimler,

00:22:08: oder was? Die Daimler muss ich jetzt ... Aber siehst du in Deutschland

00:22:16: da auch nochmal, dass es jetzt was losgeht? Ich kann nur wiederholen, dass es natürlich sehr von der

00:22:21: Regierung abhängt, weil gerade dieses Netzwerk von Tankstellen, das wird nur gebaut, wenn auch

00:22:26: die Förderung da ist. Das Interesse ist, glaube ich, groß, sowohl auf Herstellerseite als auch auf

00:22:31: Produktionen und jetzt natürlich auch bei den Tankstellen, aber die Regierung muss mitziehen.

00:22:35: Matthias, vielen herzlichen Dank für deinen Einblick auf den europäischen

00:22:39: deutschen Markt und vielen herzlichen Dank, Andreas, für dein Blick in das ganz tolle

00:22:43: Kalifornien, wo alles besser läuft, wo alles viel innovativer ist. Vielen herzlichen Dank, Andreas.

00:22:48: Schön, dass du in Kalifornien bist.

00:22:51: Gerne.

00:22:52: *Musik*

00:22:54: *Musik*

00:22:56: *Musik*

00:23:00: *Musik*

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