Eine Online Plattform für ihren Hydraulik Service

Shownotes

Weitere Informationen zum Hydraulik Hub finden Sie hier: https://www.boschrexroth.com/de/de/connected-hydraulics/produkte/hydraulic-hub/

Wenn Sie Fragen haben, dann wenden Sie sich gerne an: vertrieb@boschrexroth.de

Produziert von Bosch Rexroth AG, Vertrieb Europa Mitte Susanne Noll](https://www.linkedin.com/in/susanne-noll-518b9162/))

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00:00:00: Hallo liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, willkommen zu einer neuen Folge unseres Podcasts "Industrie

00:00:08: neu gedacht"

00:00:09: Mein Name ist Robert Weber und mir gegenüber sitzt Benjamin König.

00:00:12: Hallo Benjamin, willkommen.

00:00:13: Hallo Robert, vielen Dank für die Einladung.

00:00:16: Danke.

00:00:17: Podcast Premiere für dich

00:00:18: Wir haben schon viel über Hydraulik gesprochen.

00:00:20: Heute sprechen wir über eine Hydraulik-Plattform.

00:00:24: Doch bevor wir das tun, stelle dich doch ganz kurz den Zuhörerinnen und Zuhörern vor.

00:00:29: Wer bist du?

00:00:30: Was machst du?

00:00:31: Was machst du in der Hydraulik?

00:00:32: Ja, wie schon gesagt, ich bin Benjamin König.

00:00:33: Ich bin heute Abteilungsleiter für das Thema Digital Service & Service Design.

00:00:37: Das ist ein Teil meiner Aufgabe und parallel dazu habe ich noch die Aufgabe als Projektleiter

00:00:43: eben den Hydraulik Hub, unsere Software-Plattform für den After-Sales Bereich zu entwickeln,

00:00:48: aufzubauen und in den Markt zu bringen.

00:00:50: Historisch bedingt, ich war immer im Kontext der Softwareentwicklung, der Digitalisierung

00:00:54: tätig und darf jetzt dieses spannende Thema für Bosch Rexroth begleiten.

00:00:59: Hydraulik Hub ist eine Plattform.

00:01:03: Wie weit ist die Hydraulik-Branche generell, wenn es um Plattformen geht?

00:01:08: Was würdest du da sagen?

00:01:09: Ja, die Hydraulik-Branche generell verwendet schon seit Jahren Plattformen, aber eher

00:01:13: aus dem Hardware-Gedanken heraus.

00:01:15: Wir entwickeln dort auch bei Rexroth viele Plattformen weiter.

00:01:19: In der Software-Branche ist es eher noch etwas Neues, muss man tatsächlich sagen.

00:01:24: Und ich denke generell im Vergleich zu anderen Industrien oder anderen Bereichen sind wir

00:01:30: dann noch etwas hinterher, aber das Thema wird mehr und mehr bewusster, es kommt mehr

00:01:35: und mehr auch in die Hydraulik-Branche rein und wird auch immer wieder stärker aufgegriffen.

00:01:39: Was kann diese oder was soll dieses Hydraulik Hub am Ende leisten, was stellt ihr euch vor,

00:01:46: was war die Idee, als ihr angefangen habt und welchen Pain löst ihr damit auch beim

00:01:51: Kunden?

00:01:52: Am Ende geht es darum, den Kunden natürlich maximal zu unterstützen, aber warum ist ja

00:01:56: die große Frage dabei?

00:01:58: Wir stellen fest, dass sich vieles verändert in der Service-Industrie, aber auch allgemein.

00:02:04: Wir sehen neue Technologien auf uns zu rollen, das Portfolio verändert sich, es kommt mehr

00:02:08: Elektrifizierung mit rein, es kommt mehr Digitalisierung mit rein, wir reden mittlerweile

00:02:12: über Software-Produkte, Software-Only-Produkte, die in unser Portfolio mit reinkommen, das

00:02:19: Thema Vernetzung, Daten, auf Komponenten, auf System, aber Maschinen-Ebene wird immer

00:02:25: immer relevanter und das sorgt natürlich dafür, dass die Technologie-Landschaft immer

00:02:30: immer komplexer wird.

00:02:31: Das ist der eine Teil, der andere Teil ist aber, dass wir natürlich auch massiven Verlust

00:02:36: von Know-How haben, das heißt Verlust von Kompetenzträgern, von Know-How-Trägern.

00:02:41: Demografischer Wandel, oder?

00:02:43: Zum Beispiel.

00:02:44: Ja, und auch bei unseren Kunden natürlich und diese Lücke zu schließen, deren Kompetenz,

00:02:49: deren Wissen sich über Jahrzehnte aufgebaut haben, das schaffen wir einfach gar nicht

00:02:52: mehr in der Kürze der Zeit und natürlich auch nicht in der Breite, wie das zukünftig

00:02:57: von unseren Service-Technikern und Mitarbeitern erwartet wird.

00:03:00: Das sind also zwei Themenbereiche.

00:03:02: Auf der einen Seite Portfolio, immer größeres Portfolio, wachsendes Portfolio, immer herausfordernde

00:03:08: Anwendungen und auf den anderen Seite das Thema Wissensmanagement, oder?

00:03:11: Sind das die beiden Bereiche?

00:03:12: Genau, vollkommen richtig und nach unserer Idee, nach unserer Vision, schaffen wir eben nicht

00:03:18: mehr dieses Wissen in einzelne Köpfe zu transferieren, sondern wir müssen es schaffen, Werkzeuge

00:03:23: unseren Kunden und unseren eigenen Mitarbeitern an die Hand zu geben, die ihnen helfen, diese

00:03:27: Komplexität zu managen, die ihnen helfen, Entscheidungen, Daten basiert zu treffen,

00:03:32: die ihnen helfen, Service- oder Wartungsaufgaben möglichst einfach, intuitiv, effizient und

00:03:38: das mit hoher Qualität leisten zu können.

00:03:41: Was ist denn jetzt dieses Hydraulik-Hub, ist das ein Wissensmanagement

00:03:46: Datenbank ist es eine Website, auf der ich einfach Volltext-Suche mache.

00:03:51: Kannst du ein bisschen erklären, was kann ich mir darunter vorstellen?

00:03:54: Hub stelle ich mir ja vor, da sind Connections auch zu anderen Bereichen.

00:03:58: Es ist wie ein Airport, ein Hub, wo was weggeht und wo wieder was zurückkommt, was passiert

00:04:03: auf diesem Hub?

00:04:04: Genau, also am Ende ist es eine Kollaborationsplattform, die dir das ermöglichen soll, zu jeder

00:04:10: Zeit auf die richtigen Daten, auf das richtige Wissen, im richtigen Prozessschritt zuzugreifen.

00:04:16: Das heißt, wir haben uns als erstes mal einen digitalen Touchpoint geschaffen, der einen

00:04:21: Zugang zum kompletten Rexroth Industriehydraulik-Portfolio bietet.

00:04:25: Wir reden da aktuell über ungefähr 500 bis 550.000 Produkte, steigend, also das ist

00:04:32: auch ganz wichtig.

00:04:33: Wir sind sicherlich noch nicht bei 100 Prozent, aber wir arbeiten mit Hochdruck dran, dass

00:04:37: wir eine möglichst hohe Abdeckrate hier erreichen können.

00:04:40: Der zweite Punkt ist, wir haben all unser Wissen, all unser Hydraulik-Wissen in Datenendpunkte

00:04:45: gegossen, das heißt digital zur Verfügung gestellt und mit unseren Produkten verknüpft.

00:04:50: Das heißt, ein Datenendpunkt gehört immer zu einem Produkt und umgekehrt.

00:04:54: Und der dritte Punkt, auf den wir den Hydraulik Hub aufgebaut haben, das sind die End-to-End-Prozesse

00:04:59: oder die Service-Prozesse, die wir natürlich bestens kennen und dann eben in einer sogenannten

00:05:05: Workflow-Engine unseren Kunden zur Verfügung stellen, damit sie jederzeit wissen, welchen

00:05:11: Prozessschritt durchlaufen sie, sie werden maximal geführt, sie bekommen immer die richtigen

00:05:16: Daten zum richtigen Entscheidungspunkt zur Verfügung gestellt und das von Anfang bis

00:05:20: Ende, sodass es möglichst effizient, einfach und mit hoher Qualität durchlaufen werden

00:05:25: kann.

00:05:26: Und der Hydraulik Hub ist das Bindeglied für unsere Kunden zwischen diesen drei Säulen,

00:05:31: um dann möglichst effizient proaktiv Service- und Wartungsaufgaben durchzuführen.

00:05:35: Lass uns mal durchspielen, wenn jetzt ein Kunde kommt und den Hydraulik Hub besucht.

00:05:40: Was kann er da jetzt tun konkret?

00:05:42: Man muss immer zwischen den Personen oder den Rollen unterscheiden, wir adressieren

00:05:47: eigentlich das gesamte Rollenspektrum, das es im Servicebereich tatsächlich gibt.

00:05:52: Von dem Servicetechniker, der wirklich an der Anlage jetzt mit ölverschmierten Fingern

00:05:56: versucht, eine Maschine wieder in Gang zu setzen, aber auch der Servicemanager, der im Backoffice

00:06:00: vielleicht eher orchestrierend tätig ist.

00:06:02: Lass uns mal den ersten nehmen, den mit den verschmierten Händen.

00:06:05: Genau.

00:06:06: Am Ende komme ich zu einer Anlage, die ich vielleicht vorher noch nie gesehen habe und

00:06:08: muss einen Stillstand beheben.

00:06:10: Das meiste oder das größte Problem fängt schon damit an, was habe ich denn überhaupt

00:06:13: vor mir?

00:06:14: Was ist denn das für ein Produkt?

00:06:15: Weil wenn wir im Hydraulik- und Servicebereich, ist es ja häufig so, dass Produkte gewachsene

00:06:20: Strukturen häufig melden sich diese Produkte im Lebenszyklus nach 30 Jahren, sind sie ohne

00:06:28: Wehwehchen gelaufen und dann brauchen sie mal ein bisschen Fürsorge.

00:06:31: Und häufig ist ja dieses Wissen zu diesen Produkten gar nicht mehr da.

00:06:35: Dabei unterstützen wir schon, indem wir bei der Produktidentifikation maximal helfen.

00:06:39: Das heißt, ganz simpel, wir haben eine Scan-Funktion, das heißt, ich kann das Typenschild, ich

00:06:43: kann ein QR-Code, wenn er denn drauf ist, scannen und bekomme direkt alle Informationen

00:06:48: zu diesem einen Produkt, das heißt, wir filtern dann schon mal in unserem gesamten Portfolio

00:06:53: heraus, welches Produkt ist vor dem Anwender, welche Daten sind damit verknüpft und bieten

00:06:58: ihm dann zum Beispiel automatisch direkt die richtigen Datenblätter, Betriebsanleitungen

00:07:02: und sonstigen Informationen an, die für ihn jetzt relevant sein können.

00:07:05: Was passiert dann?

00:07:06: Er hat das Datenblatt, er repariert und er kommt an ein nächstes Problem.

00:07:10: Was passiert dann?

00:07:11: Was kann er dann tun?

00:07:12: Kann er sich mit dem Datenblatt unterhalten, Fragen stellen?

00:07:15: Chatten, LLM-Funktion?

00:07:16: Richtiges Stichwort, ja, also auch eine LLM-Funktion, ein Pendant zu ChatGPT haben wir auch entsprechend

00:07:23: integriert, nennt sich bei uns Smart2Services, wir haben zwei unterschiedliche Anwendungen.

00:07:28: Das eine konkret für das Thema Troubleshooting, nennt sich smarte Diagnose, die wirklich

00:07:32: dabei unterstützen soll, im Fehlerzustand gezielt zu helfen, zu supporten und wir haben

00:07:38: auch noch eine reine Chat-Funktion, wo ich wirklich mit den Datenblättern, Betriebsanleitungen

00:07:44: in einer ganz normalen Konversation, so wie wir es mittlerweile kennen, interagieren kann

00:07:47: und so gezielt Frage-Antwort-Spielchen treiben kann.

00:07:51: Wechseln wir mal die Perspektive, gehen wir vom Werker an der Maschine oder am Instandhalter

00:07:55: an der Maschine, eine Ebene höher, den Servicemitarbeiter im Office sozusagen, der seine Servicemitarbeiter

00:08:01: koordiniert, Serviceaufträge managed.

00:08:03: Was bietet ihr dem?

00:08:04: Hier haben wir zum einen die Interaktion zwischen beiden Rollen, das heißt, ein Techniker an

00:08:10: der Maschine kann zum Beispiel einen Fehler diagnostizieren, kann feststellen, oh, Ventil,

00:08:14: Pumpe leckt da, ich brauche einen Dichtungssatz und ein Ersatzteil, dann kann

00:08:17: er das mittlerweile oder über den HydraulikHub direkt an der Maschine feststellen, kann

00:08:22: gucken, welche Ersatzteile benötige ich und kann dort den Auftrag an seinen Backoffice-Mitarbeiter

00:08:28: direkt weiterleiten, also keinerlei Totzeiten mehr zwischen Feststellung und Bestellung.

00:08:35: Der zweite Teil ist, dass wir Funktionen integriert haben, so eine sogenannte Wartungscheckliste,

00:08:40: die dazu gedacht ist, Wartungsaufgaben zu digitalisieren, das heißt, ich bin in der Lage, digitale

00:08:46: Checklisten, Wartungschecklisten aufzubauen für einzelne Komponenten, aber auch für Systeme

00:08:51: und ganze Maschinenanlagen und dann eine Orchestrierung darüber zu steuern, indem ich zum Beispiel

00:08:57: Wartungszyklen festlege, indem ich Wartungen so weit ...

00:09:02: Das haben die doch in Ihren Systemen schon, oder?

00:09:04: Ja, das meint man vielleicht und das ist teilweise noch viel in Papierform, häufig ist es auch

00:09:11: so, dass man natürlich Papier-Mitschriften dann nachträglich digitalisieren muss, das

00:09:15: heißt, das egalisieren wir schon, aber auch da stellt man immer wieder überrascht fest,

00:09:20: dass die Branche vielleicht doch noch nicht den Reifegrad hat, wie man das immer vermutet

00:09:25: und da bieten wir eine Lösung, die sich wirklich von der Erstellung über die Orchestrierung,

00:09:29: über die Durchführung bis zur Dokumentation, am Ende haben wir natürlich auch einen kompletten

00:09:33: Report, der alle Wartungsstritte entsprechend dokumentiert, die dann auch dem Kunden direkt

00:09:38: per E-Mail zum Beispiel für Revisionszwecke zur Verfügung gestellt werden kann.

00:09:42: Wenn ich jetzt so ein Instandhalter bin und ich kümmere mich um den Service von verschiedenen

00:09:46: Maschinen, wäre es dann nicht auch denkbar, dass man sagt, ich hinterlege digitalen Maschinen

00:09:51: in dem Hub.

00:09:52: Ja, natürlich, das ist ja genau das Ziel, was wir damit erreichen wollen.

00:09:55: Aber das ist noch nicht jetzt, aber das ist das Ziel.

00:09:57: Das ist das Ziel, das ist eher ein zukünftiges Thema, wir haben jetzt den ersten Schritt,

00:10:01: mit den Wartungschecklisten dafür geschaffen, dass wir über die Komponenten-Ebene hinaus

00:10:06: Informationen, Daten im Hydraulic Hub bereitstellen kann und auf Maschinebene interagieren kann.

00:10:12: Der nächste Schritt wäre natürlich dann gesamte Anlagen oder Fabriken auch im Hydraulic Hub

00:10:18: zu managen, zu organisieren.

00:10:19: dann reden wir aber eher über das Thema Asset Management und das hat natürlich einen ganz

00:10:23: besonderen Vorteil, weil wir dann auch Mehrwerte über eine viel größere Wertschöpfungskette

00:10:29: zur Verfügung stellen können.

00:10:31: Ja, aber soweit ist die Branche vielleicht noch gar nicht, also wenn du sagst, die machen

00:10:34: noch viel mit Ordner, vielleicht muss man sie langsam heranführen an das Thema.

00:10:38: Ja, definitiv, das merken wir auch in unseren Gesprächen und in unseren Kundeninterviews,

00:10:42: dass der Wunsch nach einer solchen Lösung sehr groß ist, aber der Weg dorthin noch

00:10:47: häufig unklar und das ist etwas, was wir auch versuchen dann mit unseren Kunden diese

00:10:52: Reise gemeinsam zu gestalten, sie dort mit hinzunehmen, wirklich dann auch an den Bedürfnissen

00:10:57: orientiert, nochmal das ganze Thema auszurichten, um dann auch sie davon zu überzeugen, dass

00:11:02: das der richtige Weg ist.

00:11:03: Du hast gerade schon das Thema LLM einmal angesprochen, lass uns mal in die Zukunft blicken, alle

00:11:07: sprechen von Agentic AI, also nicht mehr nur Chatten, sondern auch Aufgaben zu übergeben

00:11:13: an das LLM über Agents, ist das ein Thema, das bei euch auf der Entwicklungsagenda steht

00:11:19: oder sagst du, boah, da fließt noch viel Wasser den Main runter, bevor das alles gelöst

00:11:23: ist, wenn es um Security geht, wenn es um Kommunikationsstandards geht, aber spielt

00:11:28: ihr da schon rum?

00:11:29: Mit Agentic AI spielen wir tatsächlich im Moment noch nicht rum, wir bleiben erstmal

00:11:34: bei den generischen Large Language Models, du hast schon ein paar Sachen genannt, warum

00:11:38: das auch so ist, das Thema Digital Trust, Security, Datenschutzrichtlinien etc., ist

00:11:44: ein hoch sensibles Thema gerade auch in unserer Branche und da ist es wichtig, dass

00:11:48: wir mit einer entsprechenden Integrität vorgehen.

00:11:51: Das Thema Large Language Models als solches ist auch noch nicht, glaube ich, auf dem Reifegrad,

00:11:57: wie wir manchmal immer denken, es ist eine sehr junge Technologie, die auch noch am Wachsen

00:12:02: ist und das stellen wir tatsächlich auch fest in unserer eigenen Lösung, dass wir auch da

00:12:07: noch einige Schritte zu gehen haben.

00:12:09: Aber ich stimme dir zu, das Thema ist super spannend, wo die Reise dann da am Ende hingeht,

00:12:14: ist, glaube ich, noch gar nicht vorhersehbar und das Thema Agentic AI könnte tatsächlich

00:12:19: etwas sein, was noch viele, viele Pain Points lösen kann, die wir aber zu großen Teilen

00:12:26: vielleicht auch noch gar nicht kennen.

00:12:27: Genau, die wir noch gar nicht sehen.

00:12:28: Du hast gerade Large Language Models angesprochen, spricht man nicht eher im industriellen Kontext

00:12:34: in Zukunft von Small Language Models, weil ihr braucht doch kein 70B-Modell für so eine

00:12:39: Aufgabe oder 180 Milliarden Parametermodell, sondern da hilft dir ja auch vielleicht ein

00:12:44: 1 Milliarden Parametermodell.

00:12:46: Also ist das nicht mit Kanonen auf Spatzen geschossen, wenn man so riesen Large Language

00:12:51: Models da reinpakt?

00:12:52: Jein.

00:12:53: Natürlich ist es unglaublich hilfreich, weil desto größer das Modell, desto besser

00:12:57: trainiert, desto besser versteht das Kontexte etc., etc., worauf du denke ich, anspielst

00:13:02: ist ja die Tatsache, dass man sehr domänen-spezifische Modelle entwickelt, die es aber stand heute

00:13:07: einfach noch gar nicht gibt.

00:13:08: Die Frage ist auch, und da bin ich aber tatsächlich etwas überfragt, wie gut sind denn unsere

00:13:13: Daten, die wir auch nutzen können, um solche Small Language Models trainieren zu können.

00:13:18: Heute hat sich noch kein, nennen wir es mal, Industriehydraulik Modell hervorgetan, zumindest

00:13:24: kenne ich keines, dass dieses Problem vielleicht gezielter lösen kann.

00:13:27: Unsere Strategie dabei ist es eigentlich, das Large Language Model zu nutzen und einen

00:13:33: so expliziten und exakten Datensatz zur Verfügung zu stellen, dass, obwohl es ein sehr generisches

00:13:41: Modell ist, und der Hydraulik Hub ist am Ende eine Cloud-Plattform, d.h. Rechenleistung tut

00:13:45: uns da gar nicht so sehr weh, dass dieses große Large Language Model in der Lage ist,

00:13:49: mit diesen ganz spezifischen Daten so gut zu interagieren, dass wir eben diese Antwortqualität

00:13:56: liefern können, die der Kunde braucht, um dann auch in seiner Problemstellung maximal

00:14:00: unterstützt zu werden.

00:14:01: Ich habe noch mal eine Frage, wie komme ich denn auf den Hub, muss ich da eine Komponente

00:14:04: bei euch kaufen und kriege dann Zugang zum Hub, kann ich auch ohne Komponenten Kauf

00:14:09: Zugang zum Hub bekommen, wie funktioniert das?

00:14:11: Genau, also der Hydraulik Hub ist erstmal isoliert, es ist ein eigenständiges Produkt,

00:14:15: das ist nicht an unsere Hardware-Portfolie geknüpft, es gibt aber tatsächlich einen

00:14:19: kleinen Unterschied im Vergleich zu unseren klassischen Produkten, und zwar haben wir

00:14:23: eine rein digitale Buyer-Journey, d.h. wir haben mittlerweile bei Rexroth auch einen eigenen

00:14:28: Marktplatz, über den wir solche rein digitalen Lösungen vertreiben, und an diesem Marktplatz

00:14:33: muss ich mich Stand heute registrieren, wir haben für den Hydraulik Hub ein Geschäftsmodell

00:14:39: hinterlegt, das sich in ein Freemium- und Premium-Paket aufteilt, d.h. Freemium kann ich jederzeit

00:14:44: unbegrenzt nutzen, das Premium-Paket versteckt sich ein Abo-Modell dahinter, aber die Registrierung

00:14:50: an diesem Marktplatz ist statt heute verpflichtend, um die entsprechende Subscription mir zu

00:14:55: bestellen und dann auch einem entsprechenden User zuzuweisen.

00:14:58: Mal in die Zukunft geblickt, jetzt sprichst du über viele Rexroth-Komponenten, du könntest

00:15:04: das ja auch skalieren und sagst, du packst auch Wettbewerbskomponenten in so ein Hub rein,

00:15:08: ich meine, die Welt ist nicht nur eine Rexroth-Welt, sondern da draußen sind ganz viele andere

00:15:12: Komponenten, die darum schwirren, wäre das nicht eine Option, zu sagen, wir erweitern

00:15:16: das Ganze und bauen da wirklich einen Hydraulik Hub raus, sodass ich mich unersetzlich mache

00:15:20: im kompletten Instandhaltungsmarkt.

00:15:22: Das ist eine sehr, sehr schöne und charmante Idee, Robert muss ich dir tatsächlich sagen

00:15:27: und ich glaube, dass das auch einen Nerv bei vielen Kunden treffen würde, weil niemand

00:15:31: ist fokussiert auf Rexroth alleine und viele Anlagen sind ja auch mit anderen Komponenten

00:15:37: ausgestattet.

00:15:38: Fairerweise muss man an der Stelle sagen, soweit sind wir nicht, soweit haben wir auch

00:15:42: noch nicht gedacht.

00:15:44: Aber ich denke, es wäre eine charmante Vision für den Hydraulikmarkt im Allgemeinen, wenn

00:15:48: das eine Plattform gäbe, die Hersteller-agnostisch aufgebaut sein könnte.

00:15:53: Dann sprechen wir uns in fünf Jahren nochmal wieder und dann gibt es eine Hersteller-agnostische

00:15:57: Plattform von dir.

00:15:58: Das wäre ein sehr charmantes Gespräch, das wir dann führen könnten.

00:16:02: Lass uns nochmal kurz bei der Wartungsliste bleiben, diese Checkliste, die du angesprochen

00:16:06: hast.

00:16:07: Jetzt gibt es, soll es ja auch Unternehmen geben, die Non-Rexroth-Produkte haben.

00:16:11: Ach wirklich?

00:16:12: Ja, soll es auch geben.

00:16:14: Wie kriege ich die in meine Checkliste dann rein?

00:16:17: Gibt es da eine Option?

00:16:18: Ja, uns ist natürlich bewusst, dass nicht jeder Kunde Rexroth one and only Produkte

00:16:23: verwendet, sondern dass ganze Systeme-Anlagen durchaus aus Produkten unterschiedlichster

00:16:28: Hersteller bestehen.

00:16:29: Deshalb haben wir die Möglichkeit, zusätzlich zu den Rexroth-Komponenten auch Produkte

00:16:34: von Freunden zu integrieren und diese Wartungschecklisten individuell auszubauen.

00:16:39: Der Vorteil bei den Rexroth-Produkten ist natürlich, dass wir die Wartungspunkte kennen,

00:16:43: das heißt, da integriert man ein Produkt, bekommt man die Wartungspunkte automatisch mitgeliefert,

00:16:46: hat eigentlich keine Arbeit, also maximale Effizienzsteigerung, man wird vollkommen

00:16:51: durch diesen Wartungsprozess geführt.

00:16:53: Aber wir wissen eben um den Umstand und deshalb kann jeder Hersteller seine Wartungscheckliste

00:16:58: für seine Anlage individuell um weitere Produkte, die nicht aus dem Hause Rexroth stammen

00:17:03: ergänzen und dann die Wartungspunkte entsprechend hinzufügen.

00:17:06: Du hast gerade Effizienz angesprochen, lass uns mal kurz über so ein bisschen Zahlen sprechen.

00:17:12: Was bringt mir das am Ende als Instandhaltungs-Verantwortlicher im Unternehmen?

00:17:16: Spare ich 10 %, 20 % weniger Anarbeitung, Einarbeitung?

00:17:22: Habt ihr da ein paar Zahlen?

00:17:23: Ja, also wir haben uns das natürlich sehr genau angeguckt und man muss auch immer

00:17:27: so ein bisschen unterscheiden, was ist der Expertengrad, der jetzt auch den Hydraulic

00:17:31: Hub nutzt.

00:17:32: Wir wollen natürlich vom Newbee, vom Anfänger bis zum Experten das Produkt anbieten oder

00:17:37: zur Verfügung stellen, damit es unterstützt.

00:17:39: Je nach End-to-End oder Service-Prozess, End-to-End-Prozess, der über den Hub bedient

00:17:44: wird, sprechen wir über Effizienzgrade von, sagen wir, 25 %, aber bis zu 60 %, dass

00:17:52: ein Nutzer damit gewinnen kann und dann kann man das natürlich auch entsprechend monetär

00:17:57: umrechnen.

00:17:58: Das heißt, hier sind schon signifikante Gewinne für die Unternehmen auf Nutzerebene, das ist

00:18:04: ja immer sehr wichtig.

00:18:05: Das ist eine Unterstützung, ein Effizienzgewinn, der pro Nutzer entsteht.

00:18:10: Lass uns nochmal kurz über den Chat genau sprechen.

00:18:13: Wenn ich jetzt mit dem LLM mich austausche, so eine typische Frage ist ja

00:18:19: Komponente 3, 4, 5, 6, A, B, C läuft nicht mehr.

00:18:22: Was kann ich jetzt tun?

00:18:24: Wie antwortet das LLM darauf?

00:18:26: Was tut es dann?

00:18:27: Ja, Robert, ganz einfach, ich kann ja mal ein Beispiel sagen, dass wir auch jüngst jetzt

00:18:31: selbst erfahren haben, und zwar haben wir eine Anlage und wir kamen am nächsten Tag

00:18:35: in die Werkstatt und der Zylinder oder die Achse fuhr nicht mehr richtig.

00:18:39: Sie war deutlich langsamer und keiner hatte eigentlich eine Idee, was los ist.

00:18:42: Und dann haben wir mal unseren smarten Assistenten bemüht und haben versucht mit deren Hilfe

00:18:47: rauszufinden, was war denn genau schief.

00:18:49: Und hat das geschafft?

00:18:50: Ja, und das Besondere dabei ist ja, dass das Large Language Model oder der smarte Assistent

00:18:55: sich den Kontext über die Konversation aufbaut.

00:18:57: Das heißt, ich stelle eine erste Frage, hey, Achse fährt irgendwie langsamer, ich habe

00:19:02: das und das Ventil verbaut, was ist denn da los, was kann denn die Ursache sein?

00:19:05: Und der smarte Assistent gibt mir erste Antworten, erste Lösungsvorschläge, erste Dinge, die

00:19:11: ich prüfen kann, Spannungsversorgung, Öldruck, etc., etc., und er führt mich dann eben durch

00:19:19: die Problemlösung, durch die Analysephase.

00:19:22: Und so haben wir dann per Ausschlussverfahren eins nach dem anderen abgearbeitet.

00:19:28: Irgendwann hat er dann gesagt, ja, prüf doch mal den Steuerdruck, am Anschlusspunkt X haben

00:19:32: wir gemacht.

00:19:33: Wir haben einen Druck von 20 bar festgestellt, haben das dem Modell oder dem Smarten Assistent

00:19:38: mitgeteilt.

00:19:39: Er hat uns dann freundlich darauf hingewiesen, dass 20 bar leider viel zu wenig sind, sondern

00:19:43: der Solldruck bei 100 bar liegen sollte, Fehler gefunden, korrigiert, Achse funktioniert.

00:19:48: Benjamin, was steht auf deiner Entwicklungsagenda für die nächsten sechs Monate?

00:19:52: Ja, wie eben schon gesagt, das Thema Asset Management ist natürlich etwas, was wir gerade

00:19:57: ganz massiv vorantreiben, weil wir da einen großen Mehrwert für unsere Kunden sehen.

00:20:00: Das ist ein Thema.

00:20:01: Ein zweites Thema ist aber auch, dass wir an einer Umschlüsselung, an einem Conversion-Tool

00:20:06: arbeiten, mit dem wir die Möglichkeit bieten wollen, einfache Ersatzprodukte zu finden.

00:20:11: Zum einen, wenn wir natürlich von Rexroth zu Rexroth umschlüssen müssen, weil es kein

00:20:17: 1:1 Ersatz mehr gibt, aber auch, wenn es darum geht, sagen wir mal von Freunden zu Rexroth

00:20:22: zu konvertieren.

00:20:23: Das sind die zwei großen Themen, an denen wir aktuell arbeiten.

00:20:26: Vielen Dank, Benjamin.

00:20:27: Danke, Robert.

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